Trotz massiver Verluste im operativen Geschäft verzeichnete die Aktie des finnischen Handy Herstellers Nokia kurzzeitig einen kleinen Aufwärtstrend. Die Probleme von Nokia sind vielfältig und firmenintern seit Jahren bekannt. Trotzdem konnte die stetige Abwärtstendenz der letzten Jahre nicht gestoppt werden.

Nachholbedarf in der Sparte für Smartphones.

Zwar hat Nokia die Absatzzahlen im letzten Quartal steigern können, dabei aber trotzdem seine Verluste auf 1,4 Milliarden Euro hochgeschraubt. Grund hierfür ist, dass sich unter den 80 Millionen verkauften Geräten nur gut 10 Millionen Smartphones befanden. Der große Rest waren Handys in einfacher Ausführung, bei denen die Gewinnspanne aufgrund des massiven Preisdrucks durch asiatische Hersteller seit Jahren im Sinken begriffen ist. Auf dem Markt für Smartphones tut sich Nokia dagegen seit längerem schwer. Bereits zur Jahrtausendwende war den verantwortlichen Managern klar, dass sich Handys immer mehr zu Computern zum mitnehmen entwickeln würden. Gleichwohl verlor Nokia seitdem softwaretechnisch mehr und mehr den Anschluss an die heutigen Anforderungen an ein Handy. Inzwischen wurde Nokia von der Konkurrenz wie Apple oder Samsung in Sachen Technik weit abgehängt.

Lumia – der Lichtstreif am Horizont

Mit der Lumia Serie macht Nokia derzeit einiges an Boden gut und hat sich auch im Premiumsegment des Handymarkts Anteile zurückerobert. Mit vier Millionen verkauften Geräten wurden die Zahlen des Vorquartals immerhin verdoppelt. Zwar liegen diese Verkäufe immer noch weit unter denen der wichtigsten Konkurrenten, doch die Börsen belohnten diesen Trend Mitte Juli gleichwohl mit einem deutlichen Plus beim Aktienkurs von etwa 15 Prozent.

Hierbei dürften auch die Pläne von Nokia Chef Elop eine Rolle gespielt haben, in der näheren Zukunft 10.000 Arbeitsplätze bei Nokia abzubauen und auch sonst einen rigiden Sparkurs zu fahren. Mittel- bis langfristig bleibt abzuwarten, ob neue Gerätegenerationen sich auf dem Markt für Computerhandys ausreichend werden durchsetzen können, damit der derzeitige Trend nicht zum bloßen Strohfeuer verkommt.

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Bildquelle: Flickr by John.Karakatsanis