Studie: Deutsche Sparer setzen auf Tagesgeld und Immobilien

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken hat in seiner aktuellen BVR-Studie ermittelt, welche Werte für Sparer besonders wichtig sind.

Liquidität und Realwerte sind den Bundesbürgern besonders wichtig

Besonders beliebt ist nach den neuen Ergebnissen die Investition in kurzfristige, liquide Geldanlagen – etwa 50 Prozent aller neuen Anlagen werden als Sichteinlagen gestartet – das bedeutet, dass keine Laufzeit vorgegeben ist und die Kündigungsfrist weniger als einen Monat beträgt. Dadurch wird den Anlegern ermöglicht, jederzeit an ihr Geld zu gelangen, wie das z.B. bei Tagesgeldanlagen der Fall ist.

Außerdem legen die Deutschen gerne in Realwerte, besonders in Wohnimmobilien, an. Das BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin erklärt sich das so: „Das wirtschaftliche Umfeld ist einerseits durch extrem niedrige Zinsen geprägt, andererseits sind die Bürger unsicher, ob die Preise auf dauer stabil bleiben werden.“ Um die Rendite auf das Geldvermögen zu erhöhen, empfiehlt Martin, gezielt Wertpapiere wie Investmentfonds, Aktien mit hohen Dividenden und Unternehmensanleihen zu erwerben.

Insgesamt, so schätzt der BVR, dürften die Investitionen im Gesamtjahr 2012 weiter gestiegen sein. Bereits im Jahr 2011 betrugen die Investiotionen in das Immobiliengeschäft 49,6 Milliarden Euro. Von diesem stattlichen Betrag wurden etwa 90 Prozent in den Bau oder die Instandhaltung von Wohnimmobilien reinvestiert. Der Zinssatz betrug im September 2012 nur 3 Prozent und befindet sich damit auf einem historischen Tiefstand.

Zahlen und Fakten zum Sparverhalten der Deutschen im Jahresvergleich

Von Oktober 2011 bis September 2012 erhöhten die privaten Haushalte ihre Einlagen bei deutschen Banken um 84,4 Milliarden Euro. 80,5 Milliarden Euro oder 95 Prozent flossen in die obengenannten Sichteinlagen. Insgesamt wurden im genannten Zeitraum 154 Milliarden Euro in Bankanlagen investiert. Im Portfolio der Deutschen gewinnen jene Anlagen immer mehr an Bedeutung – mittlerweile machen sie 41 Prozent des Portfolios aus, das ist der höchste Stand seit der Jahrtausendwende.

Im Gegensatz zum Kauf von Investmentfonds ist beim direkten Aktienerwerb nur moderate Mittelzuflüsse zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bundesbürger bereit, in etwa den selben Satz ihres Einkommens zu sparen – nämlich 10,3 Prozent.

Bildquelle: © Jazzzone66 – Fotolia.com

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